Potsdam .

Ermittler haben einen Ring skrupelloser Schleuser gesprengt, die mehr als 1700 Syrer in schrottreifen Schiffen im Mittelmeer ihrem Schicksal überlassen haben. „Wir haben es hier mit einer menschenverachtenden internationalen Form organisierter Kriminalität zu tun“, sagte der Präsident des Bundespolizeipräsidiums, Dieter Romann. Dreimal sollen die Schlepper Ende 2014 Migranten gegen Zahlung von 4500 bis 6000 US-Dollar in Frachtschiffen transportiert haben. Dabei gingen sie jedes Mal auf See von Bord und ließen das Schiff führungslos.

Bei Durchsuchungen in sechs Bundesländern wurden am Mittwoch fünf mutmaßliche Schleuser verhaftet, wie die Bundespolizei mitteilte. Auch in der Türkei gab es zehn Festnahmen. In der türkischen Stadt Mersin ging den Ermittlern einer der mutmaßlichen Drahtzieher ins Netz. Von den in Lübeck, Berlin, Köln, Hannover und Pfatter bei Regensburg verhafteten fünf syrischen Asylbewerbern zählten laut Bundespolizei drei zu den mittleren „Organisatoren“. Allein in Deutschland waren mehr als 490 Beamte der Bundespolizei im Einsatz.