Salzgitter.

Eine Erweiterung des Atommüllendlagers Schacht Konrad in Niedersachsen ist doch noch nicht endgültig vom Tisch. Das sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) am Dienstag in Salzgitter. Die Ministerin widersprach damit dem Präsidenten des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), Wolfram König. Dieser hatte erst am Montag erklärt, dass eine Erweiterung nicht mehr in der Diskussion sei.

„Ich kann es zum jetzigen Zeitpunkt nicht hundertprozentig ausschließen“, sagte die Ministerin. Sie halte es aber für äußerst unwahrscheinlich, dass das Endlager größer werde als bislang genehmigt. Geplant ist, dort von 2022 an 303.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktive Abfälle zu lagern – etwa 95 Prozent des Atommülls aus deutschen Kernenergieanlagen. „Es könnte auch einen weiteren Standort geben, an einer ganz anderen Stelle“, fügte Hendricks hinzu.

Die Ministerin war nach Salzgitter gekommen, um sich über den Fortschritt beim Bau des umstrittenen Endlagers zu informieren. Ihr Besuch wurde begleitet von Protesten von Atomkraftgegnern, die erreichen wollen, dass das Lager nicht in Betrieb genommen wird. Für hoch radioaktive Abfälle, die die restlichen 5 Prozent des deutschen Atommülls ausmachen, soll bis 2031 ein anderes Endlager gefunden werden.