Barcelona.

Die separatistischen Parteien in Katalonien haben sich wenige Stunden vor dem Ablauf einer Frist auf die Bildung einer Regierung in der nordostspanischen Region geeinigt. Sie verständigten sich darauf, dass der bisherige Bürgermeister von Gerona, Carles Puigdemont, neuer Ministerpräsident werden soll. Der scheidende Regierungschef Artur Mas verzichtete auf eine neue Kandidatur. Die Abstimmung im Regionalparlament in Barcelona sollte am Sonntagabend stattfinden. Wenn bis Mitternacht kein neuer Regierungschef gewählt wird, würden Neuwahlen in der wirtschaftsstärksten Region Spaniens fällig.

Die separatistische Allianz Junts pel Sí (Gemeinsam fürs Ja) hatte bei den Wahlen am 27. September 2015 zwar die meisten Sitze gewonnen, die absolute Mehrheit aber verfehlt. Der Verzicht von Mas machte den Weg zu einem Bündnis mit der linksradikalen Partei CUP frei. Bisher war eine Regierungsbildung daran gescheitert, dass Mas auf einen Verbleib im Amt bestand, die CUP aber einen neuen Ministerpräsidenten wollte. Nach wochenlangen Verhandlungen gab Mas nach. Er mache „einen Schritt zur Seite, um das Land vorwärtszubringen“, sagte der 59-Jährige.