Washington.

Mehrmals wischte sich US-Präsident Barack Obama die Tränen aus dem Gesicht, als er an das Schicksal von Opfern der Kriminalität mit Schusswaffen in seinem Land erinnerte. In einer emotionalen Rede hat Obama schärfere Regeln beim Umgang mit Schusswaffen in den Vereinigten Staaten angekündigt.

„Wenn ein Kind kein Glas Aspirin aufschrauben kann – dann sollten wir auch sicherstellen, dass es keinen Abzug einer Waffe betätigen kann“, begründete der US-Präsident sein Vorhaben.

Obama will vor allem die behördliche Durchleuchtung der Käufer und Verkäufer von Waffen ausweiten. Damit soll verhindert werden, dass zum Beispiel Kriminelle oder psychisch Kranke an Waffen gelangen. Im jetzigen System könnten gefährliche Menschen nach anderen Regeln spielen, beklagte Obama.

Bei den geplanten Änderungen soll das Parlament umgangen werden

Der von den konservativen Republikanern dominierte US-Kongress blockiert eine Änderung von Gesetzen und verhindert damit ein härteres Durchgreifen im Kampf gegen den Missbrauch von Schusswaffen, der jährlich in den Vereinigten Staaten rund 30.000 Menschen das Leben kostet. Bei den nun geplanten Änderungen soll das Parlament per Verordnung umgangen werden.

Von der geplanten Verschärfung der Regeln konnten am Dienstag börsennotierte US-Waffenhersteller profitieren. So stieg zum Beispiel der Kurs von Smith & Wesson um neun Prozent. Anleger setzen darauf, dass sich viele Interessenten noch vor den neuen Regeln mit Pistolen oder Gewehren eindecken.