Berlin .

Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien werden in Deutschland künftig genauer unter die Lupe genommen. Seit Beginn des Jahres müssen sie wieder eine ausführliche Einzelfallprüfung durchlaufen, wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) auf Anfrage mitteilte. Die Behörde kehrt nach rund einem Jahr somit auch bei Syrern zur Praxis zurück, Herkunft, Ausbildung und Fluchtweg in persönlichen Anhörungen zu überprüfen. Dies hatten die Innenminister von Bund und Ländern Anfang Dezember beschlossen. Die Linkspartei kritisierte den Schritt.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) und der Vorsitzende der Länderinnenminister, Roger Lewentz (SPD) aus Rheinland-Pfalz, hatten die Rückkehr zur Einzelprüfung auch mit Sicherheitsaspekten begründet. Manche Bewerber würden sich fälschlich als Syrer ausgeben, um ihre Anerkennungschancen zu steigern, hieß es. Nach den Terroranschlägen von Paris waren in Deutschland Forderungen laut geworden, die Identität aller Schutzsuchenden ohne Ausnahme genau zu ermitteln. Im Bürgerkrieg in Syrien sind nach Angaben von Menschenrechtlern 2015 knapp 21.000 Zivilisten ums Leben gekommen.