Selbst über Weihnachten hat es in Deutschland Brandanschläge auf geplante Flüchtlingsunterkünfte gegeben. Im sächsischen Ort Schlettau im Erzgebirge wurden am zweiten Feiertag nach Angaben der Polizei mehrere Brandsätze gegen ein Gebäude geworfen, in dem Asylbewerber untergebracht werden sollen. Zwei Brandsätze seien beim Wurf durch eine Fensterscheibe erloschen, zwei weitere habe der Wachschutz gelöscht. Bereits am Morgen des ersten Weihnachtstages beschädigte ein Brand den Rohbau für eine Flüchtlingsunterkunft in Schwäbisch Gmünd in Baden-Württemberg. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Ersten Schätzungen zufolge beträgt der Schaden rund 20.000 Euro.

Innenminister und Verfassungsschützer sind besorgt über die wachsende Zahl fremdenfeindlicher Übergriffe und Attacken auf Flüchtlingsheime in Deutschland. Vor allem in Sachsen, Bayern und Nordrhein-Westfalen ist ein starker Anstieg politisch motivierter Kriminalität aus fremdenfeindlichen Motiven festzustellen. Das geht aus einer Umfrage der dpa in den Ländern hervor. Kaum betroffen von rechtsextremistischen Agitationen oder Aufmärschen ist der Norden.


Nach Zahlen des Bundesinnenministeriums wurde dieses Jahr statistisch gesehen jeden Tag mindestens ein Mensch Opfer fremdenfeindlicher Gewalt in Deutschland.