Köln.

Die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist weiterhin umstritten. Auf Zustimmung stößt sie laut einer am Freitag in Köln veröffentlichten ARD-Umfrage bei 42 Prozent der Deutschen. Dagegen sind 57 Prozent der Befragten mit Merkels Kurs wenig (33 Prozent) oder gar nicht (24 Prozent) zufrieden.

Damit ist die Zustimmung zur Flüchtlingspolitik der Kanzlerin den Angaben zufolge leicht gestiegen. In einer ARD-Umfrage Anfang November lag sie bei 39 Prozent. Die größte Unterstützung findet Merkel demnach aktuell bei den Grünen-Wählern: 68 Prozent der Befragten stützen ihren Kurs. Bei den Union-Wählern sind es nur 57 Prozent. Die größte Ablehnung erfährt Merkel von AfD-Wählern: 98 Prozent sind mit ihrer Asylpolitik unzufrieden. Die Flüchtlingspolitik wird auch in Zukunft ein zentrales Thema bleiben. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR steuert die Welt in diesem Jahr auf einen neuen Flüchtlingsrekord zu. Erstmals werden weltweit voraussichtlich mehr als 60 Millionen Menschen auf der Flucht sein, wie das Flüchtlingshilfswerk am Freitag in Genf mitteilte. Einer von 122 Menschen auf der Welt wäre damit Flüchtling, Asylsuchender oder innerhalb seines Heimatlandes vertrieben.

„Flucht und Vertreibung prägen unsere Zeit“, sagte der scheidende UN-Flüchtlingskommissar António Guterres. „Es war nie wichtiger, Toleranz, Mitgefühl und Solidarität gegenüber den Menschen zu zeigen, die alles verloren haben.“ Der frühere portugiesische Ministerpräsident tritt Ende des Jahres ab und wird dann vom italienischen UN-Diplomaten Filippo Grandi ersetzt. Vor allem der Syrienkrieg habe 2015 zum Anstieg der Flüchtlingszahlen weltweit beigetragen, hieß es weiter. Die Türkei habe die meisten Syrer aufgenommen. Mitte des Jahres waren es 1,8 Millionen.