Athen.

Ein sogenanntes „Parallelprogramm“ für sozial Schwache, das die griechische Regierung zusätzlich zu den nächsten Reformschritten umsetzen wollte, muss bis auf Weiteres ad acta gelegt werden. Wie die griechische Tageszeitung „Kathimerini“ berichtete, wurde das 100 Seiten starke Gesetzesvorhaben der Eurogruppe in Brüssel erst in letzter Sekunde präsentiert.

Mit dem „Parallelprogramm“ wollte die Regierung in Athen die Härten der Sparmaßnahmen für sozial Schwache mildern. Ein Blick auf die Unterlagen habe jedoch gezeigt, dass die Auswirkungen des Programms auf Griechenlands Haushalt nicht vollständig durchgerechnet worden seien, zitierte „Kathimerini“ einen EU-Vertreter. Auch habe man so schnell nicht klären können, ob das Programm mit den notwendigen Reformen in Einklang stehe, die Griechenland umsetzen muss, um weitere Hilfsgelder zu erhalten.

Mehr als zwei Drittel aller Griechen gehen davon aus, dass sich ihre persönliche finanzielle Situation in den kommenden zwölf Monaten „verschlechtern“ oder sogar „sehr verschlechtern“ wird. Auch an die Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Situation glauben die Hellenen nicht, wie eine Umfrage im Auftrag der linken Zeitung „Efimerida ton Syntakton“ zeigt. Demnach meinen drei Viertel der 1000 Befragten, dass die wirtschaftliche Lage des Landes sich verschlechtern wird.