Berlin/Dresden. Schnell ausgebildete Angestellte sollen auch Flüchtlingsheime schützen

Die Deutsche Polizeigewerkschaft hat das Vorgehen einiger Bundesländer begrüßt, polizeiliche Hilfskräfte einzustellen, um die regulären Polizeibeamten zu entlasten. „Das ist sehr sinnvoll“, sagte Gewerkschaftschef Ernst Walter dem Hamburger Abendblatt. Für die Bundespolizei forderte Walter ebenfalls 1200 Unterstützungskräfte – so der offizielle Name für die nicht verbeamteten Kollegen. 900 von ihnen gibt es bereits, sie werden vor allem an der Grenze zu Österreich eingesetzt und kümmern sich um ankommende Flüchtlinge.

Zuletzt hatte die sächsische Landesregierung am Mittwoch die Wiedereinführung einer sogenannten Wachpolizei beschlossen, die es in dem Freistaat bereits von 2002 bis 2006 gab. Ab Februar sollen nun 550 Hilfskräfte in einem dreimonatigen Lehrgang ausgebildet werden – bei beamteten Polizisten dauert die Ausbildung drei Jahre. Anschließend sollen sie unter anderem im Objektschutz eingesetzt werden. Ausgerüstet werden die Wachpolizisten mit Waffe und Schlagstock. Die Grünen im sächsischen Landtag sprachen daraufhin vom „personifizierten Sicherheitsrisiko auf zwei Beinen.“ Durch schlecht, weil zu kurz ausgebildete Wachpolizisten verbessere sich die Sicherheit nicht.

Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) dagegen verteidigte die Wachpolizei als notwendige und sinnvolle Ergänzung für die Polizeiarbeit. Andere sächsische CDU-Politiker sehen die Wachpolizisten als Mittel, um polizeilichen Nachwuchs zu gewinnen.

Auch in Sachsen-Anhalt hat die Landesregierung beschlossen, 250 Hilfspolizisten einzustellen, die auch so heißen sollen. Sie sollen Ende 2016 einsatzfähig sein und Flüchtlingsunterkünfte bewachen, den Verkehr kontrollieren und Schwerlasttransporte begleiten. Wie in Sachsen werden diese Polizisten mit Pistole, Schlagstock und Pfefferspray ausgerüstet sein. Sie werden befristet für zwei Jahre eingestellt.

In Hamburg und Berlin gibt es seit längerer Zeit angestellte Polizisten, die vor allem gefährdete Gebäude bewachen. Sie tragen die gleiche Uniform wie ihre beamteten Kollegen, haben aber andersfarbige Schulterstücke.