Junge Menschen mit neongelben Pullis laufen herum: Nothelfer. Sie müssen etwa 600 Delegierte in die Bedienung eines Tablets einweisen. Zum ersten Mal sollen sie mit so einem Minicomputer ihren neuen Vorstand auf einem Parteitag wählen. Denn die SPD will modern sein, das Digitale soll nicht nur im Antragsbuch stehen.


Die Probeabstimmung am Vormittag klappt noch. Doch beim Ernstfall am Nachmittag dauerte es schon eine kleine Ewigkeit, bis alle ihre Stimme abgegeben hatten. Dann ertönte die ernüchternde Durchsage von Abstimmungsleiterin Doris Ahnen: „Das hat nicht geklappt. Es hat offensichtlich ein Problem gegeben.“ Nach minutenlangem Rätselraten, ob ein zweites Mal die Tablets zum Einsatz kommen, blies Ahnen die digitale Revolution in der SPD kurzerhand ab. Wie gewohnt wurden Stimmzettel an die Delegierten verteilt.