Berlin.

CSU-Landesgruppen­­chefin Gerda Hasselfeldt hat an die Gewerkschaften appelliert, sich stärker für gleiche Bezahlung von Männern und Frauen einzusetzen. Gerade die „männerdominierten Gewerkschaften müssen hier umdenken“, sagte Hasselfeldt dem Abendblatt. „Viele Gewerkschaften haben sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht gerade um das Thema Lohngerechtigkeit verdient gemacht.“ Das Problem der strukturellen Lohndiskriminierung müssten Gewerkschaften und Arbeitgeber gemeinsam beseitigen.

Den Gesetzentwurf zur Lohngleichheit von Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) lehnte Hasselfeldt kategorisch ab. Neue bürokratische Lasten für Unternehmen „bringen nichts und sind der falsche Weg“.

Schwesigs Gesetzentwurf sieht vor, dass Arbeitnehmer in Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten künftig das Recht haben zu erfahren, was ihre Kollegen in „gleicher oder gleichwertiger“ Arbeit verdienen. Als problematisch gilt dabei der schwammige Begriff „gleichwertige Arbeit“. Unternehmen befürchten erhebliche Mehrarbeit und Bürokratie. Der Antidiskriminierungsstelle des Bundes wiederum geht das Gesetz nicht weit genug. Es müsse für alle Betriebe gelten – also auch für die kleineren.