Bagdad.

Im Streit um die Anwesenheit von türkischen Soldaten im Norden des Iraks hat Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier beide Länder zu einer schnellen Lösung gemahnt. „Diese Region kann keinen weiteren Konflikt vertragen, auch keinen zwischen der Türkei und dem Irak“, sagte Steinmeier am Montag bei einem Besuch in Bagdad. „Jeder weiß, dass alle Regierungen dazu beitragen müssen, um die Situation zu entschärfen.“ Wichtig seien deshalb „Direktkontakte“ zwischen Ankara und Bagdad.

Der Irak hatte der Türkei am Sonntagabend ein Ultimatum von 48 Stunden gestellt. Innerhalb dieser Zeit sollen die Türken alle bewaffneten Streitkräfte abgezogen haben, die ohne Billigung Bagdads im Land sind. Andernfalls will der Irak den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen einschalten. Nach Angaben der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu hatten am Freitag 150 Soldaten und 25 Panzer die Grenze zum Irak überquert, um ein Bataillon in der Region abzulösen. Türkische Soldaten trainieren seit zweieinhalb Jahren kurdische Peschmerga, die im Nordirak gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) kämpfen.