München.

Vor dem am Freitag beginnenden CSU-Parteitag brechen die jahrelangen Spannungen zwischen Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer und seinem Finanzminister Markus Söder offen aus. Seehofer kanzelte Söder im „Donaukurier“ ab und warf seinem potenziellen Nachfolger persönliche Motive für seine Äußerungen zur Flüchtlingspolitik vor.

Söder hatte nach den Pariser Terroranschlägen einen Kurswechsel in der Flüchtlingspolitik verlangt – diese Äußerung aber längst relativiert. „Das war eine Grenzüberschreitung“, sagte Seehofer. Die CSU-Spitze will Terrorbekämpfung und Flüchtlingskrise getrennt halten.

Gravierender ist Seehofers zweiter Vorwurf – er hält seinem Minister vor, den Terror für seine eigene Profilierung ausschlachten zu wollen: „Nach solchen Anschlägen wie in Paris verbietet es sich, persönliche und parteipolitische Motive in den Vordergrund zu stellen“, sagte Seehofer. Teamfähigkeit sei auch in der Politik das Wichtigste. „Meine Toleranz ist groß, aber nicht unendlich. Wenn einer mit der Kanzlerin über die Flüchtlingspolitik spricht, dann ich.“