Köln.

Die großen Islamverbände in Deutschland wollen sich nach der Terrorserie von Paris stärker gegen eine Radikalisierung junger Muslime einsetzen. „Unsere Verantwortung endet nicht an der Moscheetür“, sagte Bekir Altas vom Islamrat am Montag in Köln. In ungewohnter Einigkeit gingen die acht größten islamischen Religionsgemeinschaften gemeinsam an die Öffentlichkeit, um die Anschlagsserie zu verurteilen. „Die Mörder von Paris irren, wenn sie glauben, sie seien die Vollstrecker eines göttlichen Willens“, sagte Zekeriya Altug, Sprecher des Koordinationsrats der Muslime (KRM).

Verbände nannten die Attentate „niederträchtig und barbarisch“. Der Anschlag gelte allen friedliebenden Menschen. Umso mehr müsse man nun zusammenstehen: „Gesellschaftlicher Zusammenhalt jetzt erst recht!“, betonte Altug. Nurhan Soykan vom Zentralrat der Muslime (ZDM) ergänzte, dem Islamischen Staat (IS) gehe es allein um Macht und territoriale Ansprüche. „Die Religion wird missbraucht als Rekrutierungsmittel.“

Die Organisationen rufen zudem dazu auf, die Flüchtlinge in Deutschland, die vor dem IS-Terror geflohen seien, vor einer drohenden Stigmatisierung zu schützen.