Berlin. Mit 5000 Anhängern hat die AfD in Berlin gegen die Flüchtlingspolitik der Bundeskanzlerin demonstriert. Auch Neonazis waren mit dabei.

Rund 5000 Anhänger der rechtspopulistischen Partei Alternative für Deutschland (AfD) haben in Berlin gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung protestiert. Ihnen standen am Samstag etwa 800 Teilnehmer dreier Gegendemonstrationen gegenüber, wie ein Polizeisprecher berichtete. Die Polizei war mit rund 1100 Beamten im Einsatz. Sie setzten Schlagstöcke und Pfefferspray gegen linke Gegendemonstranten ein, die den Aufzug der AfD blockieren wollten. Ein Polizist wurde verletzt, konnte aber seinen Dienst fortsetzen. Wie viele Festnahmen es gab, war zunächst unklar.

Rund 20 klar erkennbare Neonazis im AfD-Tross

Die Partei hatte bundesweit zu der Demonstration unter dem Motto „Asyl braucht Grenzen - Rote Karte für Merkel“ mobilisiert. Mit Transparenten, auf denen etwa „Deutschland retten. Merkel stoppen“ oder „Es ist mir jetzt bunt genug“ stand, sprachen sich die Teilnehmer gegen die weitere Aufnahme von Flüchtlingen aus. Unter ihnen waren auch rund 20 klar erkennbare Neonazis.

Auf der Auftaktkundgebung in der Nähe des Roten Rathauses riefen die AfD-Europaabgeordnete Beatrix von Storch und der stellvertretende Parteivorsitzende Alexander Gauland dazu auf, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) abzuwählen. Storch betonte, der Protest richte sich gegen die Regierung und nicht gegen die Flüchtlinge selbst. Gauland verwies auf die Zeit der Völkerwanderung, „als das weströmische Reich von Barbaren überrannt wurde“. Beide betonten, die AfD sei eine bürgerliche Partei.

Gegendemo von SPD, CDU, Grünen und Linken

Entlang der Strecke des Aufzugs bis zum Hauptbahnhof demonstrierten mehrere Hundert Menschen für Weltoffenheit und beschimpften die AfD-Anhänger als „Rassistenpack“. An den Absperrungen der Polizei schrien sich Mitglieder beider Lager gegenseitig an. Nach Polizeiangaben blieb es aber weitgehend friedlich. Ein Bündnis linker Gruppen namens „Stopp AfD“ hatte angekündigt, die Demonstration der rechtspopulistischen Partei mit Blockaden stoppen zu wollen. Die Berliner Landesverbände von SPD, CDU, Grünen und Linken hatten zu einer Gegenkundgebung am Brandenburger Tor aufgerufen. Auch Mitglieder der Piratenfraktion demonstrierten. (dpa)