Kabul.

Gut einen Monat nach dem US-Luftangriff auf das Krankenhaus von Ärzte ohne Grenzen (MSF) im nordafghanischen Kundus hat die Hilfsorganisation erneut eine Aufklärung des Vorfalls gefordert. „Ärzte ohne Grenzen besteht auf einer unabhängigen internationalen Untersuchung der Ereignisse“, teilte MSF bei der Vorlage einer eigenen vorläufigen Untersuchung mit. „Die chronologische Dokumentation der Ereignisse vor, während und nach dem Bombardement am 3. Oktober gibt keine Erklärung dafür, warum das Krankenhaus angegriffen worden sein könnte.“

MSF teilte mit, weder seien bewaffnete Kämpfer auf dem Areal des Krankenhauses gewesen, „noch gab es auf dem Gelände oder von diesem aus Kampfhandlungen“. Bei dem Angriff seien mindestens 30 Menschen getötet worden: 13 Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen, zehn Patienten und sieben noch nicht identifizierte Menschen.

Die interne MSF-Untersuchung beschreibt, wie Patienten in ihren Betten verbrannten, medizinische Mitarbeiter enthauptet wurden oder Gliedmaßen verloren und Menschen aus der Luft beschossen wurden, während sie versuchten, aus dem brennenden Gebäude zu fliehen. US-Präsident Barack Obama hatte sich für den Angriff vom 3. Oktober entschuldigt.