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Die Zahl der Kinder, die in die Kitas drängen, wächst weiter. Die Ursachen: In Deutschland werden wieder mehr Kinder geboren, immer mehr Mütter wollen früh zurück in den Job – und auch die Zahl der Flüchtlingskinder, die noch nicht schulreif sind und Kitaplätze brauchen, steigt: „Wir gehen von 110.000 Flüchtlingen unter sechs Jahren aus“, sagte Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) bei der Unterzeichnung eines breiten Bündnisses für mehr Betreuungsqualität am Donnerstag in Berlin. „Auch für diese Kinder brauchen wir Plätze.“

Väter und Mütter sollen mit gutem Gewissen zur Arbeit gehen können – dazu müssen ihre Kinder gut versorgt sein: Nach dem Ausbau der Kindertagesbetreuung rückt jetzt die Qualität der Kitas in den Mittelpunkt. Am Donnerstag verpflichteten sich Gewerkschaften, Arbeitgeber und Kommunen in einer gemeinsamen Erklärung mit Bund und Ländern zu mehr Investitionen in die Qualität der frühkindlichen Bildung.. Schwesig forderte dabei weitere Anstrengungen für hochwertige frühe Bildung: „Das ist insbesondere angesichts der aktuellen Herausforderungen, Flüchtlingskinder zu integrieren, unabdingbar.“ Nur so seien gleiche Bildungschancen für alle zu erreichen: „Uns geht es um alle Kinder – wir trennen nicht zwischen Kindern, die hier geboren sind oder die zu uns geflüchtet sind.“

Der Schulterschluss mit den Arbeitgebern sei ein wichtiges Signal, so Schwesig: Derzeit unterstützt erst jedes dritte Unternehmen seine Mitarbeiter bei der Kinderbetreuung, wie eine Umfrage des Instituts der Deutschen Wirtschaft zeigt. Die wichtigsten Gründe: Fehlende finanzielle Förderung durch die Politik, zu hohe Kosten, zu großer Aufwand – aber auch zu geringe Nachfrage bei den Angestellten.