Istanbul.

Die Türkei ist Schlüsselland in der Flüchtlingskrise und Kandidat für einen EU-Beitritt. Sie ist Mitglied der Nato und wichtiger Handelspartner. Fast drei Millionen Menschen mit türkischen Wurzeln leben in Deutschland. Hier die Gründe, warum die Neuwahl wichtig ist:

Flüchtlinge Die Türkei ist das wichtigste Transitland für Flüchtlinge auf dem Weg in die EU. Nach Regierungsangaben halten sich rund 2,5 Millionen Flüchtlinge in dem Land selber auf, davon alleine 2,2 Millionen aus Syrien. Die EU drängt die Regierung in Ankara, ein Abkommen zur Rücknahme von Flüchtlingen in Kraft treten zu lassen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat der Türkei dafür Finanzhilfen, Visa-Erleichterungen für ihre Bürger und Unterstützung bei EU-Beitrittsverhandlungen in Aussicht gestellt.

Bündnispartner Zwischen der Nato und dem Mitglied Türkei ist das Verhältnis belastet. Dennoch bleibt die Türkei wichtiger Bündnispartner, der Unterstützung für Einsätze wie den in Afghanistan leistet. Allerdings gilt auch hier, dass eine weitere Entfremdung droht, sollte Erdogan mehr Macht anhäufen.

Terror Die Türkei ist Frontstaat im Kampf gegen islamistischen Terrorismus. Auf der syrischen Seite der Grenze steht die Terrormiliz „Islamischer Staat“. Westliche Länder wünschen sich mehr Unterstützung im Kampf gegen den IS in Syrien und im Irak. Eine befürchtete Islamisierung der Türkei könnte das Gegenteil bewirken.

Wirtschaft Die Türkei ist ein bedeutender Wirtschaftspartner. Zwar gehört sie nicht zu den größten Außenhandelspartnern Deutschlands, liegt aber mit einem Umsatz von knapp 33 Milliarden Euro immerhin auf Rang 17.