Berlin . Metallarbeitgeber beklagen Fachkräfteverlust. Folgen für Arbeitsmarkt aber „moderat“

Die Rente mit 63 hinterlässt deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Vor allem in der Metall- und Elektroindustrie haben Arbeitnehmer die Chance genutzt, vorzeitig und ohne Abschläge in Rente zu gehen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, die der Berliner Morgenpost vorliegt. Auch die Bundesagentur für Arbeit kommt in einer neuen Analyse zu dem Ergebnis, dass es gerade im Verarbeitenden Gewerbe und dort besonders in der Metallverarbeitung „ein deutliches Minus“ an älteren Arbeitskräften gibt.

Das Gesetz, das die Rente mit 63 möglich macht, war im Juli des vergangenen Jahres in Kraft getreten. Den vorzeitigen und vor allem abschlagsfreien Ausstieg aus dem Arbeitsleben können Arbeitnehmer nutzen, die mindestens 45 Jahre lang Beiträge in die Rentenkasse gezahlt haben.

Zehn Prozent der über 63-jährigen Metallarbeiter sind in Rente gegangen

Den Zahlen von Gesamtmetall zufolge haben sich seit Inkrafttreten der Regelung fast zehn Prozent der über 63-Jährigen in der Metall- und Elektrobranche in den Ruhestand verabschiedet. Den stärksten Verlust gab es unmittelbar im dritten Quartal 2014. Selbst die letzten verfügbaren Daten für die ersten drei Monate dieses Jahres zeigen noch einmal einen Rückgang der Mitarbeiterzahl von 2,5 Prozent.

In den besonders gefragten Berufen mit mathematisch-technischer Ausrichtung, den sogenannten Mint-Berufen, gingen seit Juli 2014 sogar deutlich mehr als elf Prozent der Facharbeiter über 63 in den Ruhestand. Diese überdurchschnittliche Inanspruchnahme liegt daran, dass der typische Mint-Angestellte männlich ist und seinen Job deshalb nicht für Kindererziehung unterbrochen hat. Und weil er besonders gesuchte Qualifikationen hat, war er in der Regel auch nicht oder kaum arbeitslos. Nur so können realistischerweise die nötigen 45 Beitragsjahre zusammenkommen. In absoluten Zahlen erscheint der Rückgang in der Metallbranche gering: Gab es Mitte des vergangenen Jahres noch mehr als 60.000 Mitarbeiter im Alter über 63 Jahre, waren es Anfang dieses Jahres noch gut 55.000.

Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Oliver Zander spricht dennoch davon, dass die Zahl der älteren Beschäftigten „eingebrochen“ sei. Sie gehe kontinuierlich weiter zurück. „Viele Fachkräfte gehen wieder ohne Grund vorzeitig in den Ruhestand“, bilanziert Zander nach gut einem Jahr. „Durch Mütterrente und Rente mit 63 werden die bisherigen Reserven der Rentenversicherung sinnlos verbraten“, kritisiert er. Hoffentlich werde der Irrtum des Rentenpakets bald korrigiert.

Die Bundesagentur für Arbeit kommt in einer aktuellen Analyse zu den „Älteren am Arbeitsmarkt“ zu einem differenzierteren Ergebnis. Auch wenn die Rente mit 63 in der Metallbranche und in der Bauwirtschaft, stark spürbar sei, so seien die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und auf die Beschäftigung Älterer insgesamt doch „moderat“. Das liege an der „vergleichsweise kleinen Zahl von Personen“, die diese Sonderregelung in Anspruch nehmen könnten. Zum Vergleich: 1,8 Millionen Beschäftigte sind zwischen 60 und 65 Jahre alt.

Für Akademiker kommt die neue Gesetzesregelung kaum infrage

Akademiker zum Beispiel könnten die Rente mit 63 deshalb kaum nutzen, weil sie aufgrund des späten Berufseinstiegs nicht auf die nötigen 45 Beitragsjahre kommen. Geringqualifizierte Beschäftigte dagegen würden wohl nicht in Rente gehen, weil sie aus finanziellen Gründen weiterarbeiten müssten. Aus welchen Gründen Menschen wann in Rente gingen, so die Bundesagentur, sei nie genau ermittelbar. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Alter von 63, 64 oder 65 Jahren sei aber zwischen Juni 2014 – dem letzten Monat vor Einführung der Rente mit 63 – und Juni 2015 deutlich gesunken. Sie ging um 27.500 Personen zurück (5,8 Prozent). Ein Jahr zuvor war die Zahl noch angestiegen.

Detailliertere Zahlen, die bislang nur für die Zeit von Juni 2014 bis März 2015 vorliegen, bestätigen die Lage der Metallbranche: Insgesamt gab es 34.600 Fachkräfte über 63 weniger – das waren exakt 13,1 Prozent. Diejenigen, die in Ruhestand gingen, waren zu 90 Prozent Männer.

Die Rente mit 63 hinterlässt deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Vor allem in der Metall- und Elektroindustrie haben Arbeitnehmer die Chance genutzt, vorzeitig und ohne Abschläge in Rente zu gehen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, die der Berliner Morgenpost vorliegt. Auch die Bundesagentur für Arbeit kommt in einer neuen Analyse zu dem Ergebnis, dass es gerade im Verarbeitenden Gewerbe und dort besonders in der Metallverarbeitung „ein deutliches Minus“ an älteren Arbeitskräften gibt.

Das Gesetz, das die Rente mit 63 möglich macht, war im Juli des vergangenen Jahres in Kraft getreten. Den vorzeitigen und vor allem abschlagsfreien Ausstieg aus dem Arbeitsleben können Arbeitnehmer nutzen, die mindestens 45 Jahre lang Beiträge in die Rentenkasse gezahlt haben.

Zehn Prozent der über63-Jährigen in der Metallbranche

Den Zahlen von Gesamtmetall zufolge haben sich seit Inkrafttreten der Regelung fast zehn Prozent der über 63-Jährigen in der Metall- und Elektrobranche in den Ruhestand verabschiedet. Den stärksten Verlust gab es unmittelbar im dritten Quartal 2014. Selbst die letzten verfügbaren Daten für die ersten drei Monate dieses Jahres zeigen noch einmal einen Rückgang der Mitarbeiterzahl von 2,5 Prozent.

In den besonders gefragten Berufen mit mathematisch-technischer Ausrichtung, den sogenannten Mint-Berufen, gingen seit Juli 2014 sogar deutlich mehr als elf Prozent der Facharbeiter über 63 in den Ruhestand.

Diese überdurchschnittliche Inanspruchnahme liegt daran, dass der typische „Mint“-Angestellte männlich ist und seinen Job deshalb nicht für Kindererziehung unterbrochen hat. Und weil er besonders gesuchte Qualifikationen hat, war er in der Regel auch nicht oder kaum arbeitslos. Nur so können realistischerweise die nötigen 45 Beitragsjahre zusammenkommen.

In absoluten Zahlen erscheint der Rückgang in der Metallbranche gering: Gab es Mitte des vergangenen Jahres noch mehr als 60.000 Mitarbeiter im Alter über 63 Jahre, waren es Anfang dieses Jahres noch gut 55.000.

Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Oliver Zander spricht dennoch davon, dass die Zahl der älteren Beschäftigten „eingebrochen“ sei. Sie gehe kontinuierlich weiter zurück. „Viele Fachkräfte gehen wieder ohne Grund vorzeitig in den Ruhestand“, zieht Zander nach gut einem Jahr ein negatives Fazit der Rente mit 63. Mit dem gesamten Rentenpaket, das auch die milliardenschwere Mütterrente enthielt, habe die große Koalition der Bevölkerung „vorgegaukelt“, man könne weniger arbeiten und trotzdem den Wohlstand erhalten.

„Durch Mütterrente und Rente mit 63 werden die bisherigen Reserven der Rentenversicherung sinnlos verbraten“, kritisiert Zander. Wenn die Bundesregierung bald die Rentenprojektion für das Jahr 2031 vorlegen müsse, werde die Finanzierungslücke in der Rentenversicherung offenbar werden: „Dann wird der Irrtum des Rentenpakets hoffentlich korrigiert.“

Die Bundesagentur für Arbeit kommt in einer aktuellen Analyse zu den „Älteren am Arbeitsmarkt“ zu einem etwas differenzierteren Ergebnis. Auch wenn die Rente mit 63 in der Metallbranche, aber auch in der Bauwirtschaft, stark spürbar sei, so seien die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und auf die Beschäftigung Älterer insgesamt doch „moderat“. Das liege an der „vergleichsweise kleinen Zahl von Personen“, die diese Sonderregelung in Anspruch nehmen könnten. Zum Vergleich: 1,8 Millionen Beschäftigte sind zwischen 60 und 65 Jahre alt.

Für Akademiker kommt die Regelung kaum infrage

Akademiker zum Beispiel könnten die Rente mit 63 deshalb kaum nutzen, weil sie aufgrund des späten Berufseinstiegs nicht auf die nötigen 45 Beitragsjahre kommen. Geringqualifizierte Beschäftigte dagegen würden wohl nicht in Rente gehen, weil sie aus finanziellen Gründen weiterarbeiten müssten.

Aus welchen Gründen Menschen wann in Rente gingen, so die Bundesagentur, sei nie genau ermittelbar. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Alter von 63, 64 oder 65 Jahren sei aber zwischen Juni 2014 – dem letzten Monat vor Einführung der Rente mit 63 – und Juni 2015 deutlich gesunken. Sie ging um 27.500 Personen zurück (5,8 Prozent). Ein Jahr zuvor war die Zahl noch angestiegen.

Detailliertere Zahlen für die Zeit von Juni 2014 bis März 2015 bestätigen die Lage der Metallbranche: Es gab 34.600 Fachkräfte über 63 weniger – das waren 13,1 Prozent. Diejenigen, die gingen, waren zu 90 Prozent Männer.

Die Rente mit 63 hinterlässt deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Vor allem in der Metall- und Elektroindustrie haben Arbeitnehmer die Chance genutzt, vorzeitig und ohne Abschläge in Rente zu gehen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, die der Berliner Morgenpost vorliegt. Auch die Bundesagentur für Arbeit kommt in einer neuen Analyse zu dem Ergebnis, dass es gerade im Verarbeitenden Gewerbe und dort besonders in der Metallverarbeitung „ein deutliches Minus“ an älteren Arbeitskräften gibt.

Das Gesetz, das die Rente mit 63 möglich macht, war im Juli des vergangenen Jahres in Kraft getreten. Den vorzeitigen und vor allem abschlagsfreien Ausstieg aus dem Arbeitsleben können Arbeitnehmer nutzen, die mindestens 45 Jahre lang Beiträge in die Rentenkasse gezahlt haben.

Zehn Prozent der über63-Jährigen in der Metallbranche

Den Zahlen von Gesamtmetall zufolge haben sich seit Inkrafttreten der Regelung fast zehn Prozent der über 63-Jährigen in der Metall- und Elektrobranche in den Ruhestand verabschiedet. Den stärksten Verlust gab es unmittelbar im dritten Quartal 2014. Selbst die letzten verfügbaren Daten für die ersten drei Monate dieses Jahres zeigen noch einmal einen Rückgang der Mitarbeiterzahl von 2,5 Prozent.

In den besonders gefragten Berufen mit mathematisch-technischer Ausrichtung, den sogenannten Mint-Berufen, gingen seit Juli 2014 sogar deutlich mehr als elf Prozent der Facharbeiter über 63 in den Ruhestand.

Diese überdurchschnittliche Inanspruchnahme liegt daran, dass der typische „Mint“-Angestellte männlich ist und seinen Job deshalb nicht für Kindererziehung unterbrochen hat. Und weil er besonders gesuchte Qualifikationen hat, war er in der Regel auch nicht oder kaum arbeitslos. Nur so können realistischerweise die nötigen 45 Beitragsjahre zusammenkommen.

In absoluten Zahlen erscheint der Rückgang in der Metallbranche gering: Gab es Mitte des vergangenen Jahres noch mehr als 60.000 Mitarbeiter im Alter über 63 Jahre, waren es Anfang dieses Jahres noch gut 55.000.

Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Oliver Zander spricht dennoch davon, dass die Zahl der älteren Beschäftigten „eingebrochen“ sei. Sie gehe kontinuierlich weiter zurück. „Viele Fachkräfte gehen wieder ohne Grund vorzeitig in den Ruhestand“, zieht Zander nach gut einem Jahr ein negatives Fazit der Rente mit 63. Mit dem gesamten Rentenpaket, das auch die milliardenschwere Mütterrente enthielt, habe die große Koalition der Bevölkerung „vorgegaukelt“, man könne weniger arbeiten und trotzdem den Wohlstand erhalten.

„Durch Mütterrente und Rente mit 63 werden die bisherigen Reserven der Rentenversicherung sinnlos verbraten“, kritisiert Zander. Wenn die Bundesregierung bald die Rentenprojektion für das Jahr 2031 vorlegen müsse, werde die Finanzierungslücke in der Rentenversicherung offenbar werden: „Dann wird der Irrtum des Rentenpakets hoffentlich korrigiert.“

Die Bundesagentur für Arbeit kommt in einer aktuellen Analyse zu den „Älteren am Arbeitsmarkt“ zu einem etwas differenzierteren Ergebnis. Auch wenn die Rente mit 63 in der Metallbranche, aber auch in der Bauwirtschaft, stark spürbar sei, so seien die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und auf die Beschäftigung Älterer insgesamt doch „moderat“. Das liege an der „vergleichsweise kleinen Zahl von Personen“, die diese Sonderregelung in Anspruch nehmen könnten. Zum Vergleich: 1,8 Millionen Beschäftigte sind zwischen 60 und 65 Jahre alt.

Für Akademiker kommt die Regelung kaum infrage

Akademiker zum Beispiel könnten die Rente mit 63 deshalb kaum nutzen, weil sie aufgrund des späten Berufseinstiegs nicht auf die nötigen 45 Beitragsjahre kommen. Geringqualifizierte Beschäftigte dagegen würden wohl nicht in Rente gehen, weil sie aus finanziellen Gründen weiterarbeiten müssten.

Aus welchen Gründen Menschen wann in Rente gingen, so die Bundesagentur, sei nie genau ermittelbar. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Alter von 63, 64 oder 65 Jahren sei aber zwischen Juni 2014 – dem letzten Monat vor Einführung der Rente mit 63 – und Juni 2015 deutlich gesunken. Sie ging um 27.500 Personen zurück (5,8 Prozent). Ein Jahr zuvor war die Zahl noch angestiegen.

Detailliertere Zahlen für die Zeit von Juni 2014 bis März 2015 bestätigen die Lage der Metallbranche: Es gab 34.600 Fachkräfte über 63 weniger – das waren 13,1 Prozent. Diejenigen, die gingen, waren zu 90 Prozent Männer.

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