Die Staatsanwaltschaft Dresden hat Ermittlungen gegen den deutsch-türkischen Schriftsteller Akif Pirinçci wegen dessen Rede auf der „Pegida“-Demonstration am Montagabend eingeleitet. Es liege ein Verdacht auf Volksverhetzung vor, sagte Oberstaatsanwalt Lorenz Haase. Pirinçci hatte auf der Demonstration gesagt, „die KZs sind ja leider derzeit außer Betrieb.“ Der Satz war nicht auf Flüchtlinge bezogen - vielmehr versuchte er damit, deutsche Politiker zu verunglimpfen, die - so seine Wortwahl - „zunehmend als Gauleiter gegen das eigene Volk“ agierten.


Pirinçcis Rede
hat für ihn auch berufliche Konsequenzen. Die Verlagsgruppe Random House nimmt seine Katzenkrimis aus dem Programm. „Als Reaktion auf seine inakzeptablen Äußerungen werden unsere bereits vor Jahren veröffentlichten, ausschließlich belletristischen Bücher von Akif Pirinçci umgehend gesperrt und nicht mehr angeboten.“


Der 1959 in Istanbul
geborene Autor kam mit zehn Jahren nach Deutschland und wuchs in der Eifel auf. Seine Krimis, in denen Katzen die Hauptrolle spielen, haben sich millionenfach verkauft. Seit 2014 veröffentlicht Pirinçci Sachbücher, in denen er gegen Ausländer, Muslime und Schwule hetzt. Im Januar 2015 muss er 8000 Euro Strafezahlen, weil er einen Biologieprofessor unter anderem „geisteskrank“ und „durchgeknallt“ nannte, der einer Soziologin zur Seite gesprungen waren.