Jerusalem/Gaza.

Bei Zusammenstößen mit dem israelischen Militär ist ein 20-jähriger Palästinenser am Grenzzaun zum Gazastreifen getötet worden. Ein Zwölfjähriger sei verwundet worden, bestätigte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Gaza am Freitag. Israelische Soldaten hätten das Feuer auf palästinensische Demonstranten eröffnet, nachdem diese den Grenzzaun mit Steinen angegriffen hätten, berichteten Augenzeugen. Seit Freitag vor einer Woche kamen nach palästinensischen Angaben zwölf Palästinenser aus Gaza bei Zusammenstößen mit dem israelischen Militär am Grenzzaun ums Leben. Der Führer der radikal-islamischen Hamas-Bewegung im Gazastreifen, Ismail Hanija, hatte vor einer Woche zu einer „dritten Intifada“ (Aufstand) aufgerufen. Am Freitag erklärte Hanija, diese „Intifada“ müsse nun „ausgeweitet“ werden.

Bei Zusammenstößen mit dem israelischen Militär wurden auch im besetzten Westjordanland Dutzende Palästinenser verletzt. Radikale Palästinensergruppen hatten zuvor zum „Tag des Zorns“ aufgerufen. Ein palästinensischer Attentäter verletzte in einer jüdischen Siedlung bei Hebron einen israelischen Soldaten mit einem Messer und wurde erschossen.

In der Nacht zum Freitag warfen palästinensische Jugendliche Molotowcocktails gegen das Josefsgrab in Nablus und setzten es damit in Brand. Nach der Überlieferung ist das Josefsgrab die letzte Ruhestätte der biblischen Gestalt Josef, Sohn des Patriarchen Jakob. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verurteilte die Brandstiftung am Josefsgrab scharf.