Bagdad.

Die irakische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben am Sonntag einen Konvoi des Chefs der Extremistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS), Abu Bakr al-Bagdadi, bombardiert. Das Schicksal des Islamistenchefs sei unbekannt, hieß es in einer Erklärung des Militärs: „Er wurde in einem Fahrzeug weggebracht. Sein Gesundheitszustand ist unklar.“ Der Verband sei in der Provinz Anbar nahe der syrischen Grenze unterwegs gewesen, da al-Bagdadi an einem Treffen von IS-Kommandeuren in Kerbela teilnehmen wollte. Auch das Treffen sei angegriffen worden. „Viele der Anführer der Gruppe wurden getötet oder verletzt“, erklärte das irakische Militär. Insidern zufolge wurde al-Bagdadi bei dem Angriff nicht verletzt.

Schon nach einem US-Luftangriff im November waren Spekulationen aufgekommen, al-Bagdadi sei verletzt oder sogar getötet worden. Der IS hat große Teile des Iraks und Syriens unter seine Kontrolle gebracht und ein Kalifat ausgerufen, eine besondere Form eines islamischen Gottesstaates.

Unterdessen eroberte die syrische Armee mit Rückendeckung der russischen Luftwaffe Gebiete im Westen des Landes zurück. Wie staatliche Medien und die oppositionelle Beobachterstelle für Menschenrechte am Sonntag übereinstimmend berichteten, nahmen die Soldaten mit Unterstützung der libanesischen Hisbollah-Miliz die strategisch wichtige Hochebene von Tal Skik in der Provinz Idlib ein. Aufständische berichteten zudem von einem Vorrücken der Armee in der syrischen Provinz Hama. In diesen Regionen ist die Extremistenmiliz „Islamischer Staat“ kaum vertreten.