Berlin.

Die Bundesländer beziffern ihre Gesamtkosten für die Schulbildung von Flüchtlingskindern im laufenden und vergangenen Jahr auf mindestens 2,3 Milliarden Euro. Bei rund 325.000 Schülern unter den Asylbewerbern würden über 20.000 Lehrer mehr benötigt, sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Brunhild Kurth, am Freitag nach der KMK-Herbstsitzung in Berlin. Angesichts wachsender Flüchtlingszahlen seien dies aber nur „Momentaufnahmen“, betonte die CDU-Politikerin und sächsische Kultusministerin. „Wir fahren auf Sicht, wir steuern in den Ländern ständig nach.“ Daher müsse trotz der Länder-Zuständigkeit im Schulbereich und des Bildungsföderalismus die Bundesregierung mehr Hilfe leisten. Eine konkrete Summe nannte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) nicht.

Um den Bedarf an Lehrern für Flüchtlingskinder decken zu können, sollen pensionierte Pädagogen reaktiviert und die Stundenzahl von Teilzeitkräften aufgestockt werden. Zudem sollen die Studienreferendaren helfen und aktive Lehrer im Fach Deutsch als Fremdsprache weiterqualifiziert werden.