Berlin . Triumph für den jungen Max Schrems – auch Edward Snowden gratuliert: „Du hast die Welt verbessert“

Der Triumph von Max Schrems war perfekt, als sich gestern per Twitter auch Edward Snowden bei ihm meldete: „Du hast die Welt besser gemacht“, gratulierte der US-Whistleblower zur erfolgreichen Klage des jungen Österreichers. Und Schrems, der Jurist und Datenschutzaktivist aus Wien, antwortete: „Welche Ehre, das bedeutet mir viel.“

Der 1987 geborene Schrems hat früh sein Lebensthema im Datenschutz gefunden. Bereits als 17-jähriger Austauschschüler im US-Bundesstaat Florida störten ihn die Kameras im Klassenzimmer. Während seines Jurastudiums befasste er sich vorwiegend mit IT-Recht und Datenschutz, schrieb ein Buch über die Videoüberwachung in Österreich. Als er bei einem Auslandssemester in Kalifornien auf Vertreter von Facebook traf und dort zu hören bekam, man kümmere sich nicht um europäische Grundrechte, wurde er zum Aktivisten: Schrems gründete den Datenschutzverein europe-v-facebook org, forderte von Facebook alle über ihn gespeicherten Daten und erhielt als Antwort einen Datensatz mit 1222 Seiten überreicht – auch Informationen, die er längst gelöscht hatte. Es folgten Anzeigen beim irischen Datenschutzbeauftragten, im August 2014 schließlich eine Klage gegen Facebook, die die irischen Richter dem Europäischen Gerichtshof vorlegten. Dass er damit nun ein maßgebliches Datenschutzurteil erwirkte, kommentierte Schrems eher bescheiden: Er hoffe, dass dies einer von vielen kleinen Schritten sei, um Dinge zu ändern. Er sei gar kein Facebook-Hasser, aber er habe ein wenig hinter die Kulissen des sozialen Netzwerks blicken können.