Madrid.

Mindestens zwei der Chefs der baskischen Separatistenorganisation ETA sind in Frankreich festgenommen worden. Der Coup sei spanischen Sicherheitskräften am Dienstag in Zusammenarbeit mit den französischen Behörden gelungen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur efe unter Berufung auf Sprecher der paramilitärischen Polizeieinheit Guardia Civil (Zivilgarde).

Die derzeitigen ETA-Chefs David Pla (40) und Iratxe Sorzábal (43) seien nahe der kleinen Gemeinde Saint-Jean-de-Pied-de-Port unweit der Grenze zu Spanien gefasst worden. Neben den beiden seien zwei weitere Personen vorläufig in Polizeigewahrsam genommen worden, darunter der Besitzer des Hauses, das den ETA-Chefs als Versteck gedient habe, hieß es. Möglicherweise sei auch der historische ETA-Anführer Josu Ternera (66) dabei, meldete die spanische Tageszeitung „El País“.

ETA verkündete 2011 das Ende des bewaffneten Kampfes. Seither hat die Gruppe keine Anschläge mehr verübt. Sie gab jedoch bisher weder die Waffen ab noch löste sie ihre Strukturen im Untergrund auf.

Die ETA wurde 1959 als Widerstandsbewegung gegen die Franco-Diktatur gegründet. Auch nach der Rückkehr zur Demokratie 1975 kämpfte sie mit dem Ziel eines unabhängiges Baskenlandes weiter. Bei ETA-Anschlägen wurden mehr als 800 Menschen getötet.

Im Februar 2014 hatte die ETA versprochen, einen Teil ihrer Waffen unschädlich machen zu wollen. Seitdem wuchs die Hoffnung, dass die Zeit der Gewalt endgültig vorbei ist.