Berlin.

Die muslimische Gemeinschaft in Deutschland muss sich nach Ansicht des Zentralrats der Muslime noch stärker in der Flüchtlingshilfe engagieren. Zurzeit seien viele Muslime schon als Seelsorger und Übersetzer tätig, sagte der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek am Mittwoch dem WDR. Das Angebot müsse aber ausgeweitet werden. Im Vergleich zu den Kirchen fehle es den muslimischen Gemeinden jedoch an entsprechender Infrastruktur, so Mazyek. „Wir haben keine großen Wohlfahrtsverbände wie Caritas und Diakonie. Da muss noch viel nachgeholt werden. Wir müssen Ehrenamtliche koordinieren, vieles optimieren“, sagte der Zentralratsvorsitzende. Bei der Integration haben Muslime seiner Ansicht nach eine Schlüsselposition. Das müsse von Bund und Ländern unterstützt werden. Zudem kritisierte Mazyek die Haltung der EU: „Da treten einige aus unserer Solidargemeinschaft aus und das tut Europa nicht gut. Das ist etwas, was uns zurückwirft in Zeiten, die wir eigentlich nicht mehr haben wollen.“