Berlin.

Ein Dschihadist aus Berlin muss nach seiner Rückkehr aus Syrien für vier Jahre ins Gefängnis. Der 41-Jährige sei der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat schuldig, befand das Landgericht. Der Angeklagte sei ab August 2013 dreimal nach Syrien gereist, um sich dort dem militanten Dschihad anzuschließen. Er habe sich ein Sturmgewehr beschafft und daran ausbilden lassen. „Der Angeklagte war fest entschlossen, gegen Soldaten der syrischen Armee zu kämpfen“, sagte die vorsitzende Richterin. Zu einer tatsächlichen Beteiligung am Geschehen sei es aber nicht gekommen. Der in der Türkei geborene Mann hatte gestanden.

Zwei vor dem Oberlandesgericht in Celle angeklagte IS-Heimkehrer haben sich unterdessen vom Terror distanziert. Von ihnen gehe keine Gefahr weiterer Terroraktivitäten aus, erklärte das Gericht am Montag. Die Richter erlaubten es den 26 und 27 Jahre alten Angeklagten deswegen, statt hinter einer Abtrennung aus Sicherheitsglas künftig bei ihren Anwälten im Gerichtssaal zu sitzen. Die zwei Männer hätten das Tatgeschehen weitgehend gestanden und sich davon auch durch ihre Flucht aus Syrien zurück nach Deutschland distanziert, sagte der Vorsitzende Richter. Die beiden Deutsch-Tunesier sollen sich der Terrormiliz 2014 in Syrien und im Irak angeschlossen haben. Den beiden jungen Leuten drohen bis zu zehn Jahre Haft. In ihrer Zeugenaussage zeichnete eine LKA-Beamtin ein in einigen Aspekten widersprüchliches Bild des 26-jährigen. Noch in der Haft nach der Rückkehr habe er sich als Fan des IS ausgegeben – aber wohl nur, um zu prahlen, sagte die LKA-Beamtin.