Düsseldorf . Unionskandidaten siegen bei Kommunalwahl sensationell in Bonn und Oberhausen

Die CDU kann ihre schlechte Bilanz in den Großstädten deutlich aufpolieren: Bei den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen siegten gestern die Oberbürgermeister-Kandidaten der Union in Bonn und Oberhausen sensationell schon im ersten Wahlgang. Auch in Münster setzte sich der CDU-Bewerber bereits in der ersten Runde durch. Und in der traditionellen SPD-Hochburg Essen geht CDU-Mann Thomas Kufen mit einem Vorsprung von gut 42 Prozent gegen Amtsinhaber Reinhard Paß von der SPD mit rund 33 Prozent in die Stichwahl in zwei Wochen. Auch in Wuppertal liegt der Unionskandidat mit zwei Punkten vor dem SPD-Konkurrenten, beide müssen in die zweite Runde.

In NRW wird zwar erst 2017 ein neuer Landtag gewählt. Trotzdem dürften die Ergebnisse bei der zusammen mit den Grünen regierenden SPD die Alarmglocken läuten lassen – erst kürzlich hatte eine landesweite Umfrage ergeben, dass Rot-Grün erstmals seit der Landtagswahl 2012 ohne Mehrheit ist. Die CDU konnte in der Umfrage zudem die SPD als stärkste Partei ablösen.

In Bonn distanzierte gestern der indischstämmige Christdemokrat Ashok-Alexander Sridharan mit 50,06 Prozent seine größten Rivalen Peter Ruhenstroth-Bauer (SPD/23,7 Prozent) und Tom Schmidt (Grüne/22,1 Prozent) um Längen. Durch die Wahl des Kandidaten mit indischen Wurzeln wird zum ersten Mal ein CDU-Politiker mit Migrationshintergrund Oberbürgermeister einer deutschen Großstadt. Und erstmals seit 21 Jahren regiert in der ehemaligen Bundeshauptstadt wieder ein Christdemokrat.

Dagegen musste sich in der Ruhrgebietsstadt Oberhausen Apostolos Tsalastras, ein Sozialdemokrat mit griechischer Abstammung, völlig unerwartet im ersten Wahlgang mit nur 37,7 Prozent seinem CDU-Kontrahenten Daniel Schranz (50,5 Prozent) geschlagen geben. Erstmals seit 1956 regiert damit im Oberhausener Rathaus künftig kein SPD-Politiker.

Die SPD-Kandidaten setzten sich unter anderem in Leverkusen und in Mülheim/Ruhr, der Heimatstadt von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD), durch.