Berlin.

Im privaten Rahmen hatte er sich schon gezeigt: bei den Salzburger Festspielen oder dem Reitturnier CHIO in Aachen. Gestern Abend trat Guido Westerwelle nun zum ersten Mal wieder öffentlich auf, seit im vergangenen Sommer seine Leukämieerkrankung entdeckt wurde. In seiner eigenen Stiftung, der Westerwelle Foundation in Berlin, begrüßte der frühere Außenminister junge Führungskräfte aus aller Welt, Botschafter aus Entwicklungsländern und liberale Weggefährten wie den einstigen Gesund­­heitsminister Daniel Bahr.

In den vergangenen 15 Monaten sei er nicht in der Lage gewesen, an öffentlichen Veranstaltungen teilzunehmen, sagte er. „Deshalb bin ich noch glücklicher und sehr dankbar, heute Abend hier zu sein.“ Fragen nach der Gesundheit beantwortete Westerwelle lächelnd und zurückhaltend. Er wäre nicht hier, wenn er es nicht verantworten könnte. Er komme gut zurecht. Es gehe Schritt für Schritt.

Auf Englisch hielt der frühere FDP-Chef eine kurze Rede, wiederholte Botschaften, die ihm wichtig waren, auf Deutsch. Er nahm Stellung zur Flüchtlingskrise, forderte für Deutschland ein Einwanderungsgesetz „mit klaren Kriterien, wer kommt und wer bleiben kann“.

Seine Stiftung, die sich um die internationale Verständigung bemüht, hat Westerwelle zusammen mit dem Internetunternehmer Ralph Dommermuth gegründet.