Budapest.

Ungarns Verteidigungsminister Csaba Hende ist nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur MTI am Montagabend zurückgetreten. Er habe seinen Rücktritt nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitskabinetts erklärt, bei der über den Zustand des neuen Zauns an der Grenze zu Serbien beraten wurde. Damit sollen Flüchtlinge am Überschreiten der EU-Außengrenze gehindert werden.

Über die Gründe für den Rücktritt gab es zunächst keine offiziellen Angaben. Die Aufgaben Hendes soll vorerst Staatssekretär Istvan Simicsko übernehmen.

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban machte unterdessen erneut deutlich, dass er gegen die Einwanderung von Muslimen ist. „Niemand kann verlangen, dass Ungarn sich ändert“, sagte Orban am Montag in Budapest. Er sei gegen eine Änderung der kulturellen und ethnischen Zusammensetzung der Bevölkerung Ungarns aufgrund äußerer Einwirkungen. Ungarn vertrete keinen „antiislamischen“ Standpunkt und wünsche nicht, dass das Einwanderungsproblem die Beziehungen zu Staaten islamischer Kultur beeinträchtige, sagte Orban. Die derzeit im Land lebende muslimische Gemeinschaft werde geschätzt.

Am Montagmorgen wurden in Ungarn fast 1000 neue Flüchtlinge aufgegriffen, wie die Polizei nach Angaben der staatlichen ungarischen Nachrichtenagentur MTI erklärte. Am Sonntag kamen 2203 weitere Menschen aus Serbien – mehr als doppelt so viele wie am Vortag.

Am Sonntagabend hatte Orban Deutschland und Österreich aufgefordert, klar zu sagen, dass keine weiteren Flüchtlinge mehr aufgenommen werden. Ansonsten würden weiterhin „mehrere Millionen“ Menschen nach Europa kommen.