Düsseldorf.

Deutsche Topmanager haben mehr Engagement für Flüchtlinge angekündigt. „Wir können nicht so tun, als ginge es uns nichts an, wenn ertrunkene Kinder an die Küsten des Mittelmeeres gespült werden und verzweifelte Menschen durch Europa ziehen, auf der Suche nach einer friedlichen Zukunftsperspektive“, erklärte der Chef des Essener Chemiekonzerns Evonik, Klaus Engel, dem „Handelsblatt“. Auf die Frage, wie die Industrie praktisch helfen könne, hatte Porsche-Boss Matthias Müller der „Süddeutschen Zeitung“ geantwortet: „Mit neuen Arbeitsplätzen!“ In Deutschland gebe es etwa Hunderttausende offene Stellen, sagte der Postvorstandsvorsitze Frank Appel. Er forderte im „Handelsblatt“, den Flüchtlingen rasch Arbeitsbewilligungen auszustellen, damit Unternehmen das Potenzial der Migranten nutzen könnten.

Daimler-Chef Dieter Zetsche kündigte an, unter den Flüchtlingen nach Arbeitskräften zu suchen. „Ich könnte mir vorstellen, dass wir in den Aufnahmezentren die Flüchtlinge über Möglichkeiten und Voraussetzungen informieren, in Deutschland oder bei Daimler Arbeit zu finden“, so Zetsche in der „Bild am Sonntag“. „Die meisten Flüchtlinge sind jung, gut ausgebildet und hoch motiviert. Genau solche Leute suchen wir doch.“ Er fügte hinzu: „Sie können uns - ähnlich wie vor Jahrzehnten die Gastarbeiter - helfen, unseren Wohlstand zu erhalten bzw. zu vermehren. Deutschland kann doch die freien Arbeitsplätze gar nicht mehr allein mit Deutschen besetzen.“ Der Chef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Eric Schweitzer, forderte mehr Sprachunterricht für Asylbewerber. Deutschkenntnisse seien „Voraussetzung für Ausbildung und Beschäftigung“. Porsche-Chef Müller forderte die Topmanager zu klaren Worten gegen Fremdenfeindlichkeit auf. (dpa)