Berlin/Athen.

Nach der Billigung des neuen Hilfsprogramms für Griechenland durch die Euro-Finanzminister sind nun der Bundestag und andere nationale Parlamente am Zug. Die deutschen Volksvertreter stimmen am Mittwoch über das Rettungspaket ab. Mit Spannung wird erwartet, wie viele Abgeordnete der Union Kanzlerin Angela Merkel (CDU) die Gefolgschaft verweigern. Die Finanzminister der Euro-Zone hatten am Freitag den Weg für ein dritte Rettungsprogramm geebnet. Offen blieb, ob sich der Internationale Währungsfonds (IWF) – wie von Berlin gefordert – weiter an Hilfen beteiligt. IWF-Chefin Christine Lagarde betonte, dass sie das nur dann für möglich hält, wenn die europäischen Geldgeber Schuldenerleichterungen wie längere Kreditlaufzeiten ermöglichen. Bis Donnerstag braucht Griechenland Geld, um Anleihen und Zinsen im Umfang von 3,4 Milliarden Euro an die Europäische Zentralbank zurückzuzahlen. Außenminister Frank-Walter Steinmeier bescheinigte der Regierung des griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras eine „professionelle und zügige“ Verhandlungsführung. Der linke Flügel der Regierungspartei Syriza, der das Hilfsprogramm ablehnt, will bei einer Vertrauensabstimmung im Parlament nicht für Tsipras stimmen. Das würde Neuwahlen bedeuten. Auch die sozialistische Pasok erklärte, sie werde Tsipras bei einer Vertrauensabstimmung nicht unterstützen.