Washington.

Der US-Telekommunikationsgigant AT&T war nach Informationen der „New York Times“ weitaus stärker an den Internet-Spähaktionen des Geheimdienstes NSA beteiligt als bisher bekannt. Das geht aus Dokumenten hervor, die der ehemalige NSA-Mitarbeiter Edward Snowden zur Verfügung gestellt hat. Es sei zwar seit Langem bekannt, dass US-Unternehmen für Telekommunikation eng mit der Spionagebehörde zusammengearbeitet hätten. Aber die Zusammenarbeit mit AT&T bei der Überwachung des Internets sei von der NSA als einzigartig und besonders produktiv eingestuft worden. Das Unternehmen sei „höchst kooperativ“ und „extrem hilfsbereit“ gewesen. Demnach gab AT&T der NSA Zugang zu Milliarden von E-Mails. Die Gesellschaft habe „binnen weniger Tage“ nach Beginn des Programms zur Überwachung ohne richterliche Vollmacht 2001 angefangen, Unterlagen an die NSA weiterzuleiten.

2003 sei sie der erste „Partner“ gewesen, der eine neue Technik zur Datensammlung freigeschaltet habe, durch die der NSA zufolge eine „live-Präsenz im globalen Netz“ möglich geworden sei. In einem der ersten Monate der Operation seien der NSA 400 Milliarden Internet-Metadatenunterlagen zugeleitet worden. 2011 habe AT&T damit begonnen, der Behörde pro Tag mehr als 1,1 Milliarden Daten von Handygesprächen zur Verfügung zu stellen.