Den Haag .

Die niederländische Asylpolitik gilt als eine der strengsten in Europa. Mindestens zwei von drei Asylgesuchen werden abgelehnt. Die Betroffenen müssen das Land innerhalb von 28 Tagen verlassen. Die Frist kann auf zwölf Wochen verlängert werden, danach gelten sie als „Illegale“. Dann können sie nur noch eine Minimalversorgung erhalten. Wer sich selbst dann nicht mit der Rückkehr in die Heimat einverstanden erklärt, verliert auch diese Unterstützung. Dennoch kommen immer mehr Flüchtlinge. Bis Ende Juli waren es 26.600 – im gesamten vergangenen Jahr 25.000.

Für die Dauer des Asylverfahrens erhalten die Menschen in Auffangzen­tren, die über das ganze Land verteilt sind, Unterkunft, Verpflegung, ein Taschengeld und medizinische Betreuung. Asylbewerber dürfen 24 Wochen pro Jahr arbeiten – vorausgesetzt sie haben mindestens sechs Monate in einem Auffanglager oder einer Gemeinde gelebt, und es ist bislang keine Abschiebung geplant.