Berlin/Hamburg.

Die Diplomatie zwischen Deutschland und den USA war zuletzt eisig: Der Abhörskandal der US-Geheimdienste sorgte für eine Debatte, wie stark die transatlantische Freundschaft noch ist. Und manche sagen nun, dass die Amerikaner sich nicht weiter Missstimmung mit den Deutschen leisten wollten. In dieser Woche gab die US-Botschaft in Berlin bekannt, dass man die Kürzungen im deutsch-amerikanischen Jugendaustausch zurücknehmen werde.

Auch in Zukunft finanziert Washington das Parlamentarische Partnerschaftsprogramm (PPP) mit vier Millionen US-Dollar (3,7 Millionen Euro). Die US-Regierung hatte im vergangenen November zwei Millionen Dollar für das PPP gestrichen. Damals hieß es aufseiten der USA, man wolle mit dem Geld andere Austauschprogramme mit „hoher Priorität“ finanzieren, etwa mit der Ukraine, Georgien und den baltischen Staaten. Deutschland übernahm zunächst den amerikanischen Anteil, um das PPP weiterzuführen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) drängte auf einen Erhalt des PPP sogar bei einem Treffen mit US-Präsident Barack Obama. Ehemalige Austauschschüler starteten eine Online-Petition, die mehr als 20.000 Menschen unterzeichneten. Und auch Politiker auf beiden Seiten wie der Hamburger Bundestagsabgeordnete Jürgen Klimke (CDU) setzten sich für die Beibehaltung des Programms ein.

Der Verein Youth For Understanding (YFU) mit Sitz in Hamburg begrüßte die Entscheidung der USA. YFU organisiert das PPP mit, das 1983 anlässlich des 300. Jahrestags der ersten deutschen Einwanderer nach Nordamerika vom US-Kongress und dem Bundestag gestartet wurde. Jährlich erhalten 700 Schüler und junge Berufstätige aus beiden Ländern ein Stipendium. Die Teilnehmer leben in Gastfamilien, besuchen Schulen oder arbeiten in Firmen. Das PPP soll die Verbindung zwischen beiden Staaten stärken.