Brüssel/Kiel.

Das Milliardenprojekt eines Fehmarnbelt-Tunnels zwischen Deutschland und Dänemark hat eine weitere Hürde genommen. Die EU-Kommission billigte das öffentliche Finanzierungsmodell für die Straßen- und Eisenbahnverbindung. Es stehe im Einklang mit den EU-Beihilfevorschriften, teilte die Kommission am Donnerstag mit. Der geplante 19 Kilometer lange Tunnel zwischen Rødby auf der dänischen Insel Lolland in Dänemark und Puttgarden auf Fehmarn soll 2024 fertig sein.

Das von Dänemark angemeldete Finanzierungsmodell sieht öffentliche Mittel für Planung, Bau und Betrieb des Tunnels sowie der dänischen Schienen- und Straßenanbindungen vor. Die Kosten des gesamten Projekts werden laut EU auf 8,7 Milliarden Euro geschätzt und zum Teil von der EU finanziert. Weil damit ein wichtiges Vorhaben von gemeinsamem europäischen Interesse unterstützt werde, seien die Maßnahmen in jedem Fall mit den EU-Beihilfevorschriften vereinbar.

Zuletzt hatte die Finanzierung des Großvorhabens neue Zweifel ausgelöst: Ende Juni wurde bekannt, dass Dänemark mit der Hälfte der erwarteten EU-Mittel auskommen muss. Demnach erhält das Land bis 2019 einen Zuschuss von knapp 589 Millionen Euro. Für den Zeitraum ab 2020 kann Dänemark aber erneut Unterstützung beantragen. Deutschland muss nur die Hinterlandanbindung auf seinem Territorium bezahlen. Die Kosten dafür werden mittlerweile auf mehr als zwei Milliarden Euro geschätzt.