Seoul.

Im Streit um sein Atomprogramm hat Nordkorea neue Verhandlungen mit den USA nach dem Vorbild der Gespräche mit dem Iran kategorisch ausgeschlossen. Die Situation Nordkoreas stelle sich „ganz anders dar“, erklärte am Dienstag das Außenministerium in Pjöngjang unter Hinweis auf das Abkommen mit dem Iran. Nordkorea sei „überhaupt nicht an einem Dialog interessiert, der es bewegen soll, zuerst einseitig sein Atomwaffenprogramm einzufrieren oder abzubauen“, wurde ein Sprecher der Behörde von den Staatsmedien zitiert. Den USA wurde wie üblich unterstellt, eine feindselige Politik zu verfolgen.

Die Erklärung des kommunistischen Regimes folgt Aufrufen, Nordkorea, das zwischen 2006 und 2013 drei Atomwaffentests unternommen hat, solle dem Beispiel des Irans folgen. Die jüngst in Wien getroffene Vereinbarung soll dem Iran den Bau von Atomwaffen unmöglich machen. Nach der Einigung hatte unter anderem Südkorea dem benachbarten Nordkorea nahegelegt, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Die US-Staatssekretärin Wendy Sherman sagte, sie hoffe auf eine „nochmalige Überlegung“ in Pjöngjang.

Nordkorea weigert sich schon seit Längerem, die seit 2009 eingefrorenen Sechser-Gespräche über sein Atomprogramm wieder aufzunehmen. Zu dem Sechser-Prozess gehören außer Nordkorea und den USA auch Südkorea, China, Japan und Russland.

Die Vereinten Nationen (Uno), die Europäische Union und die USA haben wegen Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm Sanktionen gegen das international fast völlig isolierte Land verhängt. Dagegen haben die Uno nach dem historischen Atomabkommen mit dem Iran den Weg frei gemacht, die Sanktionen aufzuheben, wenn die Islamische Republik ihre Auflagen erfüllt. Lediglich das Waffenembargo soll in jedem Fall noch für fünf weitere Jahre bestehen bleiben.