Washington/Moskau. Im Telefonat sprachen die beiden Präsidenten auch über den Terror durch Islamisten

In der Ukraine-Krise hat US-Präsident Barack Obama Kremlchef Wladimir Putin zu einem Abzug russischer Truppen sowie Kriegstechnik aus dem Kampfgebiet Donbass aufgefordert. Russland müsse die Bedingungen des Minsker Friedensplans erfüllen, sagte Obama am Donnerstag (Ortszeit) im ersten Telefonat der beiden Präsidenten seit Februar. Das Gespräch fand der Agentur Tass zufolge auf Initiative Putins statt. Russland besteht darauf, dass in der Ostukraine keine eigenen Soldaten für die moskautreuen Separatisten kämpfen.

Putin und Obama hätten weitere bilaterale Schritte zur Lösung des blutigen Konflikts vereinbart, teilte der Kreml in Moskau am Freitag mit. Der russische Vizeaußenminister Grigori Karassin und die Europabeauftragte der US-Regierung, Victoria Nuland, sollen demnach in Kürze Gespräche über die Umsetzung des Mitte Februar im weißrussischen Minsk vereinbarten Friedensplans aufnehmen.

Das Verhältnis zwischen den USA und Russland ist wegen des Ukraine-Konflikts so schlecht wie seit dem Ende des Kalten Krieges nicht mehr. Mitte Mai hatte US-Außenminister John Kerry erstmals seit Krisenbeginn 2013 Putin in Russland besucht. Vor allem Pläne für eine Verstärkung der Nato in Osteuropa sowie russische Rüstungsvorhaben belasten die Beziehungen der beiden Atommächte. Beobachter warnen vor einem Wettrüsten wie im Kalten Krieg.

Die beiden Präsidenten sprachen auch über den Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) und die sich zuspitzende Lage in Syrien sowie über die Schlussverhandlungen zum iranischen Atomprogramm. In Kürze sollen sich nach Kremlangaben die Außenminister Russlands und der USA, Sergej Lawrow und John Kerry, zu Gesprächen über die Terrorbekämpfung treffen.