Kobane.

Nach dem Überraschungsangriff der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) auf die nordsyrische Grenzstadt Kobane dauern die Gefechte der Dschihadisten mit Kurden an. Wie der Kurden-Sprecher Idriss Nassan am Freitag der Nachrichtenagentur dpa sagte, durchkämmen kurdische Einheiten die Stadt auf der Suche nach versteckten IS-Kämpfern. Sie umstellten dabei ein Krankenhaus, in dem sich einige der sunnitischen Extremisten verschanzt hätten.

Die IS-Miliz hatte die Ortschaft an der türkischen Grenze am Donnerstag überfallen. Erst Ende Januar hatten die Kurden mithilfe von internationalen Luftschlägen Kobane nach monatelangen Kämpfen aus der Gewalt der Dschihadisten befreit und dem IS eine schmerzhafte Niederlage beschert. Der neue IS-Angriff erfolgte nur Tage, nachdem die Extremisten im Norden Syriens schwere Niederlagen gegen die Kurden einstecken mussten. In der vergangenen Woche hatten die Volksschutzeinheiten die weiter östlich gelegene Grenzstadt Tell Abjad befreit.

Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete derweil, dass die Dschihadisten in der Provinz Dair as-Saur 42 gefangene Jesidinnen zu Preisen zwischen umgerechnet 440 und 1800 Euro verkauft hätten. Was mit den Kindern der Frauen geschehen sei, sei unklar. Die Jesiden sind eine religiöse Minderheit, die von den Dschihadisten als Satanisten angesehen werden. Schätzungen zufolge sind mehr als 3500 jesidische Frauen in der Gewalt der Dschihadisten.