Berlin . Mansur wird nicht an Ägypten ausgeliefert. Der 52-Jährige war am Sonnabend am Flughafen Berlin-Tegel festgenommen worden.

Nach zweitägigem Gewahrsam hat der prominente arabische Fernsehjournalist Ahmed Mansur die Justizvollzugsanstalt in Berlin-Moabit am Montag verlassen. Der Berliner Generalstaatsanwalt hatte Mansurs Entlassung angeordnet. Der 52-Jährige wird von Deutschland nicht an Ägypten ausgeliefert. Vor dem Justizgebäude hatten sich zahlreiche Unterstützer Mansurs sowie Journalisten postiert und auf den TV-Journalisten gewartet.

Der Journalist des arabischen TV-Senders Al-Dschasira war am Samstag auf dem Flughafen Berlin-Tegel festgenommen worden, als er Deutschland wieder verlassen wollte und saß seitdem im Gewahrsam in der Justizvollzugsanstalt Moabit.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gibt es einen ägyptischen Haftbefehl gegen den Journalisten. Der Bundesregierung zufolge wurde Mansur auf Basis eines über Interpol verbreiteten Fahndungsersuchens festgenommen.

Mansurs Anwalt Fazli Altin hatte die Vorwürfe der ägyptischen Behörden als unbestimmt kritisiert. Demnach werde Mansur beschuldigt, Unwahrheiten verbreitet zu haben, die die innere Sicherheit Ägyptens gefährdeten.

Die Regierung in Kairo betrachtet Al-Dschasira als Unterstützer der in Ägypten mittlerweile verbotenen Muslimbrüder. Der Sender gilt als scharfer Kritiker von Ägyptens Präsident Abdelfattah al-Sisi. (dpa)