Berlin.

Ein knappes halbes Jahr nach dem Start des Gesetzes kann nun auch die Mindestlohn-Kommission ihre Arbeit richtig aufnehmen. Das Kabinett bestätigte am Mittwoch den von Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) an die Spitze des Gremiums berufenen früheren Arbeits­direktor des Essener Energiekonzerns RWE, Jan ­Zilius.

Es soll regelmäßig prüfen, ob der Mindestlohn erhöht werden muss. Zilius folgt dem früheren Hamburger Bürgermeister Henning Voscherau nach, der Anfang April schon nach kurzer Zeit das Amt aus gesundheitlichen Gründen niederlegen musste.

Bereits im Mai oder Juni des nächsten Jahres will die Kommission einen Vorschlag präsentieren, ob die Höhe des Mindestlohns von derzeit 8,50 Euro noch angemessen ist oder ob er von 2017 an angehoben werden muss. Nahles sagte, die Kommission brauche einen starken Vorsitzenden. Zilius, der Mitglied der IG BCE und der SPD ist, sei bei allen Sozialpartnern angesehen. Zilius war auch ehrenamtlicher Richter am Bundesarbeitsgericht und Mitautor des Kommentars zum Tarifvertragsgesetz.