München.

Die Polizei hat beim G7-Gipfel mit deutlich mehr Demonstranten und Gewalt gerechnet. 300 bis 500 Aktivisten in Garmisch-Partenkirchen seien „eindeutig gewaltbereite Autonome“ gewesen, sagte Polizeisprecher Hans-Peter Kammerer. Es habe aber „keine nennenswerten Störungen“ gegeben. Die Polizei habe durch ihre massive Präsenz deutlich gemacht: „Wer nicht friedlich demonstriert, könnte danach ein Problem bekommen.“ Diese Strategie sei aufgegangen. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte vor Beginn des G7-Treffens gesagt, er rechne mit 2000 bis 3000 gewaltbereiten Demonstranten. Der G7-Gipfel in Elmau endete am Montagnachmittag.

Nach Angaben Kammerers wurden acht Polizisten verletzt, einer von ihnen schwer. Dieser habe bei der Demonstration am Sonnabend Feuerlöschpulver eingeatmet. 72 Menschen seien vorübergehend in Gewahrsam genommen worden. Zwei Männer kamen ins Gefängnis: ein 33-jähriger Österreicher, der einen Suppenteller auf Polizeibeamte geworfen haben soll, sowie ein 24 Jahre alter Deutscher, der einen „speerartigen Gegenstand auf einen Kollegen geworfen hat“.

Insgesamt wurden 17.000 Beamte in und um das Alpenörtchen eingesetzt. Die Polizei zog mit dem massiven Aufgebot und ihrer Taktik die Lehre aus den Ausschreitungen beim letzten G8-Gipfel in Deutschland 2007, als bei Straßenschlachten in Rostock und Blockaden in Heiligendamm zahlreiche Menschen verletzt und viele Geschäfte verwüstet wurden. Auch die Krawalle und brennenden Blockaden bei der Eröffnung des Neubaus der Europäischen Zentralbank (EZB) im März in Frankfurt dienten als Warnung.