Hamburg.

Der US-Geheimdienst NSA hat möglicherweise mit Hilfe des BND auch versucht, deutsche Firmen auszuforschen. Ein Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND) habe in einer geheimen Sitzung vor dem NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestages eingeräumt, Suchbegriffe der Amerikaner mit deutschen Firmennamen zu kennen, berichtete der „Spiegel“. Der Mann war beim BND für die Prüfung und Löschung problematischer US-Suchmerkmale zuständig. Ob diese sogenannten Selektoren zu deutschen Zielen tatsächlich zur Suche eingesetzt und ob die Spähversuche erfolgreich waren, dazu habe der Mitarbeiter keine Auskunft gegeben.

Der BND lässt die NSA seit Jahren an Satellitendaten teilhaben, die er in seiner Abhörstation in Bad Aibling aus Krisenregionen abgreift. Die Amerikaner liefern bestimmte Suchmerkmale (Selektoren) wie Mail-Adressen oder Telefonnummern, um die Datenströme danach durchforsten zu lassen. Die NSA-Leute schickten den Deutschen aber auch viele unzulässige Selektoren, um an Informationen zu Firmen und Regierungsstellen in Europa heranzukommen.