Berlin.

Von Starregisseur Til Schweiger bis „Panik“-Rocker Udo Lindenberg, von der Punkpop-Band Die Ärzte bis zum Schauspieler Jan Josef Liefers: Die Liste der Prominenten, die von Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel eine Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare fordern, ist lang. Mehr als 150 Persönlichkeiten aus Politik, Sport, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft hätten die Internet-Petition „Es ist Zeit!“ unterschrieben, um eine Abstimmung im Bundestag ohne Fraktionszwang zu erreichen, schrieb „Spiegel Online“ am Montag.

Denn es gehe „um eine Gewissens- und keine Parteientscheidung“, heißt es in dem offenen Brief an Merkel. „Schon lange geht es nicht mehr nur um die Rechte einer Minderheit, sondern um unser aller Verständnis von Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit. Für immer mehr von uns, mittlerweile eine überwältigende Mehrheit unserer Gesellschaft, ist Gleichheit nur möglich, wenn die Liebe zwischen zwei Menschen nicht mit zweierlei Maß gemessen wird“, sagten die Initiatoren Vincent-Immanuel Herr und Martin Speer.

Auch nach dem irischen Votum für eine Gleichstellung von Ehe und homosexueller Lebenspartnerschaft beharrte die Bundesregierung darauf, diesem Weg nicht folgen zu wollen. „Lebenspartnerschaften nicht zu diskriminieren, das ist das klare Ziel der Bundesregierung. Eine Gleichsetzung mit der Ehe ist es nicht“, sagte Sprecher Steffen Seibert auch im Namen der Kanzlerin. Es gebe Unterschiede, „begründet in den Traditionen, kulturellen und religiösen Grundlagen unseres Landes“.

Unter Bundestagsabgeordneten von SPD und Opposition formiert sich nach einem Bericht der „Bild am Sonntag“ ein Bündnis zur Gleichstellung von homosexuellen Lebenspartnerschaften mit der Ehe. Demnach wollen Parlamentarier von SPD, Linken und Grünen in der kommenden Woche eine Erklärung veröffentlichen, in der sie die „Ehe für alle ohne Wenn und Aber“ fordern.