Köln.

Die Bereitschaft der Bundesbürger zur Organspende nimmt einer neuen Umfrage zufolge weiter zu. 80 Prozent der Befragten stehen einer Organspende positiv gegenüber, 71 Prozent sind grundsätzlich damit einverstanden, dass man nach ihrem Tod Organe und Gewebe entnimmt, wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung am Montag in Köln mitteilte. 2013 waren lag die Zustimmung noch bei 68 Prozent.

Auf die Frage nach ihren Motiven sagten 64 Prozent der Bürger, dass sie anderen Menschen helfen wollten. Für 45 Prozent ist die Entlastung ihrer Angehörigen eine wichtige Motivation, ihre Organe im Falle des Hirntods freizugeben. Allerdings sind auch zwölf Prozent der Befragten gegen eine Organspende, weil sie den Missbrauch durch Organhandel fürchten.

Seit 2012 steigt die Zahl derer, die einen Organspendeausweis ausgefüllt haben: Hatten damals 22 Prozent ihre Entscheidung zur Organspende dokumentiert, so waren es 2013 schon 28 Prozent. Dieser Trend setzt sich im Jahr 2014 fort: Inzwischen besitzen 35 Prozent der Befragten einen Organspendeausweis.

Gleichwohl fehlt es nach wie vor an Organen. Der seit Jahren durch die Skandale um manipulierte Wartelisten an mehreren Transplantationskliniken ausgelöste Abwärtstrend bei den Spenderzahlen scheint jedoch gestoppt zu sein. Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation wurden bundesweit von Januar bis März 827 Organe übertragen. Im Vorjahreszeitraum waren es 780, ein Jahr davor indes 837. Auch bei den Organspendern weisen die Zahlen nach oben: Im ersten Quartal 2015 waren es 242, im Vergleichsquartal 2014 nur 204 hirntote Spender.

Die bundesweite Umfrage „Einstellung, Wissen und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende 2014“ fand von Juli bis September 2014 statt. Befragt wurden 4002 Bürger im Alter von 14 bis 75 Jahren.