Brüssel .

Die Pläne der EU-Kommission für eine gerechtere Verteilung von Flüchtlingen stoßen auf erheblichen Widerstand vieler Mitgliedsländer. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage unter den EU-Staaten vom Donnerstag. Gemäß den Plänen der EU-Kommission sollen insgesamt 40.000 Hilfesuchende von Italien und Griechenland per Quote auf andere EU-Staaten umverteilt werden. Deutschland, das die EU-Pläne unterstützt, soll mit 8763 Migranten oder knapp 22 Prozent den größten Anteil aufnehmen. Diese Umverteilung wird es aber nur geben, wenn die nötige Mehrheit der EU-Länder zusammenkommt, die angesichts der Ablehnung einiger Staaten ungewiss ist.

Spanien stellt sich gegen den EU-Verteilungsschlüssel. „Ich bin mit den gewählten Kriterien nicht einverstanden“, sagte Außenminister José Manuel García-Margallo. Die Pläne berücksichtigten die Arbeitslosenquoten der Länder nicht ausreichend. Frankreich kündigte eine Überprüfung der EU-Pläne an. In den am stärksten betroffenen Ländern sollten Flüchtlinge nach gemeinsamen Kriterien Hilfe bekommen, illegale Einwanderer rasch zurückgeschickt werden, fordert Paris. Tschechien lehnt Flüchtlingsquoten grundsätzlich ab, Ungarn ebenso. Auch Polen lehnt Quoten ab und plädiert für eine freiwillige Aufnahme von Flüchtlingen. Auch Estland und Litauen meinen, nicht so viele Menschen aufnehmen zu können wie vorgeschlagen.

Italien sieht in dem Vorschlag der EU einen wichtigen ersten Schritt in Richtung Solidarität. Innenminister Angelino Alfano warnt aber vor einem „Schwindel“, weil der Plan nur für neu angekommene Flüchtlinge gelten soll und nicht für die Migranten, die bereits in Italien sind. Griechenland hat das Vorhaben gutgeheißen. 16.000 Flüchtlinge sollen von dort auf andere EU-Staaten verteilt werden.