Skopje.

Eine groß angelegte Polizeiaktion gegen bewaffnete Albaner ist im EU-Kandidatenland Mazedonien blutig eskaliert. Bei dem zweitägigen Einsatz der Sicherheitskräfte in der Stadt Kumanovo wurden am Wochenende acht Polizisten getötet und 37 Beamte teils schwer verletzt, sagte Regierungschef Nikola Gruevski am Sonntag in Skopje. Auf Seiten der „Terroristen“ seien mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben des Innenministeriums kann sich die Zahl der Opfer noch erhöhen.

Die EU-Kommission zeigte sich besorgt über die blutigen Auseinandersetzungen. Aus der mazedonischen Opposition wurde die Regierung beschuldigt, den Konflikt inmitten einer politischen Dauerkrise gezielt angeheizt zu haben. Schätzungsweise 30 Prozent der zwei Millionen Einwohner Mazedoniens sind Albaner, die Mehrheit sind orthodoxe Slawen. Schon 2001 war es zu bürgerkriegsähnlichen Kämpfen gekommen.

Unter den „Terroristen“ seien Kämpfer gewesen, die Kriegserfahrungen im Nahen und Mittleren Osten gesammelt hätten, sagte Regierungschef Gruevski. Die Kämpfe in Kumanovo seien keinesfalls ein Konflikt zwischen der slawischen Mehrheitsbevölkerung des Landes und der albanischen Minderheit.