Die 650 Sitze im britischen Unterhaus werden am Donnerstag in den 650 Wahlkreisen im Mehrheitswahlrecht neu besetzt – und danach womöglich auch das Amt des Premierministers. Aktuellen Umfragen zufolge wird es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den derzeit in einer Koalition mit den Liberaldemokraten regierenden Konservativen um Premierminister David Cameron und der oppositionellen Labour-Partei um Spitzenkandidat Ed Miliband geben. Allerdings wird voraussichtlich keine der beiden großen Parteien die absolute Mehrheit von 326 Sitzen erreichen und daher auf einen Koalitionspartner angewiesen sein.

Den mitregierenden Liberalen werden Verluste vorhergesagt, die schottischen Nationalisten (SNP) könnten zur drittstärksten Kraft im Parlament werden. Mit Spannung wird das Abschneiden der EU-kritischen UKIP erwartet. Von der Zusammensetzung der neuen Regierung hängt ab, ob und gegebenenfalls wann es zu einer Volksabstimmung über den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union kommt.