Berlin.

Die „Aktion Würde und Versöhnung“, die bedürftige Holocaust-Überlebende in Israel unterstützt, hat bislang 200.000 Euro an Spenden gesammelt. Unterstützer der Aktion, drei israelische und eine deutsche Organisation riefen am Montag in Berlin erneut zur Hilfe auf. Von den heute rund 189.000 Holocaust-Überlebenden lebten 45.000 in teils bitterer Armut, sagte der Vorsitzende der „Initiative 27. Januar“, Harald Eckert. Das dürfe die deutsche Gesellschaft nicht kalt lassen, sagte der Bundestagsabgeordnete Frank Heinrich (CDU).

Die Idee der „Aktion Würde und Versöhnung“ ist es, aus der deutschen Gesellschaft heraus Hilfe zu leisten – als Zeichen der Versöhnung nach dem Nationalsozialismus. Gegründet wurde die Aktion 2012. Konkrete Hilfen des Staates etwa in Form von Entschädigungen oder Renten fordern die Unterstützer nicht. Es sei ehrenwert, was die Bundesregierung in den vergangenen Jahren gemacht habe, sagte Eckert. Nach seinen Angaben wurde mit dem bisher gesammelten Geld aus Deutschland eine Sozialarbeiterin finanziert, die in einem Jerusalemer Krankenhaus Holocaust-Überlebende begleitet, die dort in stationärer Behandlung sind. Die israelischen Organisationen, die am Bündnis beteiligt sind, organisieren unter anderem betreutes Wohnen für Holocaust-Überlebende oder helfen ihnen dabei, möglichst lange in der eigenen Wohnung zu leben.

Nach Angaben der Initiative sind besonders Holocaust-Überlebende aus der ehemaligen Sowjetunion von Armut in Israel bedroht. An ihnen seien Wiedergutmachungen vorbeigegangen, weil sie auf der anderen Seite des Eisernen Vorhangs lebten. Mit ihrer späteren Ausreise nach Israel verloren sie zudem seinen Angaben zufolge oft Pensionsansprüche. An der „Aktion Würde und Versöhnung“ beteiligen sich neben der „Initiative 27. Januar“ die Organisationen Keren Hayesod, Hadassah und Helping Hand Coalition.