Eriwan.

Gemeinsam mit Kremlchef Wladimir Putin und dem französischen Präsidenten François Hollande hat die Südkaukasusrepublik Armenien am Freitag des Massakers an ihren Landsleuten vor 100 Jahren gedacht. Putin rief bei einer bewegenden Zeremonie in der Hauptstadt Eriwan zu einem weltweiten Eintreten gegen Verfolgung auf. „Die internationale Gemeinschaft muss alles tun, damit sich die tragischen Ereignisse von einst nicht wiederholen“, sagte er. Im Laufe des Tages wurden Hunderttausende Armenier an der Genozid-Gedenkstätte im Stadtzentrum erwartet, um dort Blumen niederzulegen.

Der armenische Präsident Sersch Sargsjan dankte den Staaten, die die Massaker an bis zu 1,5 Millionen Christen im Osmanischen Reich als Genozid anerkennen – und jenen Türken, die sich am Freitag auf dem Taksim-Platz in Istanbul im Gedenken an die Verfolgung der Armenier versammeln wollten. Hollande appellierte an die Türkei, ihren Streit mit Armenien beizulegen. „Ich hoffe, dass sich die Grenze zwischen Armenien und der Türkei bald wieder öffnet“, sagte er.

Hollande und Putin waren die prominentesten unter den Staatsgästen bei der Zeremonie. Die Parlamente in Frankreich und Russland erkennen den Genozid an. In beiden Ländern leben große armenische Minderheiten. Für Deutschland nahm Staatsminister Michael Roth teil.